Latein
Von wegen tote Sprache – mit Latein fit für die Zukunft!
Inhalte und Kompetenzen
- Auch wenn Latein heute niemand mehr aktiv spricht, begegnet es uns im Alltag überall und in vielfältiger Weise. Das Erlernen der lateinischen Sprache bedeutet auf eine spannende Entdeckungsreise in die für uns heute noch immer bedeutsame Gedankenwelt der Römer zu gehen. Als Kompass hierfür dient in der Phase des Spracherwerbs das moderne Lehrbuch „Adeamus“, das neben sprachlichen Strukturen auch Einblicke in das Alltagsleben, mythologische Stoffe und herausragende historische Persönlichkeiten gibt.
- Der Unterricht besteht aus einer bunten Mischung verschiedener, zumeist kooperativer und handlungsorientierter Lernformen, bei denen auch Kreativität und Digitalität ihren Platz haben. Inhaltlich sind es vor allem Grammatik- und Vokabelarbeit, Übungen, Übersetzungen und Altertumskunde. Die Unterrichtssprache ist Deutsch (eine Sprechprüfung entfällt!), dennoch wird Latein beim Lesen von Texten, in Rollenspielen und bei der Realisierung kleiner Projekte regelmäßig zum Leben erweckt.
- Latein erweist sich dabei als veritabler „Fitnesstrainer“ fürs Gehirn, da es grundlegende Kompetenzen wie Ausdauer und Disziplin, Konzentration, Genauigkeit, Abstraktionsvermögen, logisches Denken und systematisches Arbeiten anbahnt und trainiert.
- Weitere Informationen über das Fach liefert die Broschüre des Altphilologenverbandes.
Verbesserung der muttersprachlichen Kompetenz
- Es ist wissenschaftlich belegt, dass Lateinunterricht hilft, die deutsche Sprache besser zu beherrschen. Denn wer aus dem Lateinischen übersetzt, muss darauf achten, dass er dabei gutes Deutsch schreibt.
- Mit der grammatischen Sicherheit wächst beim Lernenden auch die Fähigkeit des sprachlichen Ausdrucks.
- Beim Übersetzen besteht für die Schülerinnen und Schüler die Chance, in den Ausdrucksreichtum des Deutschen tiefer einzudringen, den eigenen Wortschatz zu vermehren und den Sprachstil zu schulen (Aktivierung der sprachlichen Kreativität).
Besseres Verständnis von Fremdwörtern im Deutschen
- Im Deutschen gibt es viele Fremdwörter, die aus dem Lateinischen Wer Latein lernt, kann sie leicht entschlüsseln und selbstständig verwenden.
- Bewussterer Umgang mit Fremdwörtern im Deutschen (000 Fremdwörter im Deutschen stammen vom Lateinischen ab.)
Verbesserung des Leseverstehens
- Es ist wissenschaftlich belegt, dass Lateinschüler deutsche Texte besser verstehen können als die, die kein Latein gelernt haben.
- Die landesweiten Deutschtests zeigen, dass die Lateiner – unabhängig von ihrer Herkunft – immer besser als die Nichtlateiner abschneiden. Wer immer Latein gelernt hat, weist für komplexe deutsche Texte eine höhere Verstehens- und Lesekompetenz
Erleichterung des Erlernens moderner Fremdsprachen
- Schüler, die bereits Latein gelernt haben, beherrschen im Deutsch- oder Englischunterricht die grammatische Begrifflichkeit deutlich sicherer.
- Der englische Wortschatz lässt sich bis zu 60 Prozent aus dem Lateinischen
- Die grammatische Kompetenz im Englischen und der englische Wortschatz können mit dem Rückenwind des Lateinunterrichts erfreulich schnell erweitert werden.
- Mit Hilfe der lateinischen Grammatik und des Wortschatzes können z.B. die französische, spanische und italienische Sprache schneller und effektiver gelernt werden (Latein als „Mutter“ der romanischen Sprachen).
Verbesserung der Analysefähigkeit
- Latein ist eine systematische Sprache mit einem klaren grammatischen System.
- Eine korrekte Analyse des Systems führt zwangsläufig zu richtigen Lösungen bei der Übersetzung – ähnlich wie in der Mathematik.
- Man muss jedes Element an seinen Signalen erkennen und wechselseitige Beziehung aller Elemente Dann wird der lateinische Satz ins Deutsche übertragen.
- Voraussetzung für das Übersetzen:
- ruhiges Überlegen und konzentriertes Beobachten
- Verhalten, das auch für ein erfolgreiches Arbeiten in anderen Fächern des Gymnasiums eine gute Voraussetzung ist
Erweiterung der Allgemeinbildung
- Lateinische Texte ermöglichen die Auseinandersetzung mit der römischen Antike und eröffnen einen Zugang zu den Grundlagen der europäischen Kultur.
- Die Schüler gelangen zu einem tiefgreifenden Verständnis der Geschichte und Gegenwart Europas und erhalten Impulse für die Bewältigung heutiger Probleme.
Latein in der Sek. II
In der Sekundarstufe II (Lektüreunterricht) erfolgt auf der Basis der in der Sekundarstufe I erworbenen sprachlichen und grammatischen Kenntnisse die Auseinandersetzung mit lateinischen Originaltexten (z.B. Caesar, Cicero, Vergil, Ovid, Seneca).
- Erwerb von „Lebenswissen“ im Lektüreunterricht
Behandlung von Grundfragen menschlicher Existenz (z.B. Was ist ein glückliches Leben? Worin besteht der Sinn des Lebens? Fragen zu Liebe und Partnerschaft, Probleme der Weltpolitik und Weltmoral) - Einblicke in die „Macht“ der Sprache
Die Kenntnis und die Anwendung rhetorischer Mittel schulen die Jugendlichen darin zu erkennen, inwiefern Worte ein Mittel zur Emotionalisierung und Manipulation von Menschen sind (z.B. politische Propaganda). - Förderung von Qualitäten, die in der Sekundarstufe I angebahnt werden und für ein Universitätsstudium unentbehrlich sind
- Schulung von Intelligenz, Beobachtungsschärfe, Entscheidungsstärke, sprachlicher Kreativität, Durchhaltevermögen und Belastbarkeit
- Viele Grundbegriffe fast aller Wissenschaften stammen aus dem Lateinischen. Wer Latein kann, arbeitet sich schnell in die Fachsprache der von ihm studierten Disziplin ein, er kann Begriffe erschließen und sich leicht merken (z.B. Medizin).
- Zurzeit gibt es etwa 100 Fächer, deren Studien- und Prüfungsordnungen Lateinkenntnisse vorschreiben (Unterschiede zwischen Universitäten: keine einheitliche Festlegung). Genaue Informationen erhält man bei den einzelnen Universitäten.
- Erwerb von Nachweisen von Lateinkenntnissen am VLG (Latein als zweite Fremdsprache): Der Besuch von Latinumskursen an den Universitäten ist zeit- und kostenintensiv.
- Kleines Latinum nach Klasse 10
- Latinum nach Klasse 11
- Großes Latinum nach Klasse 12
Besonderheiten
In der 7. Klasse veranstalten wir eine dreitägige „Römerfahrt“ in die Gegend zwischen Osnabrück und dem Ruhrgebiet, die zu uns zu den Spuren der Römer führt, die sie in Deutschland hinterlassen haben und die uns einen Einblick in den Alltag und das Leben der Römer gewähren.
Frau Svenson-Ludwig
Französisch, Latein
Kommissarischer Fachobfrau der Fachgruppe Latein ist Frau Svenson-Ludwig.